Unsere Blühflächen fangen jetzt ein bisschen an, zu zeigen, was in ihnen steckt. Mehrere einjährige Kulturpflanzen (v.a. Senf, Phazelie, Buchweizen) öffnen ihre Blüten. Sie werden schon von einigen Insekten besucht, im Moment vor allem von verschiedenen Hummelarten und von Honigbienen. Dazwischen stehen aber auch andere Pflanzen in den Startlöchern, die von außerhalb der Flächen noch kaum zu erkennen sind. Bei einer Stichprobe auf der Blühfläche am Ortseingang von Seybruch kommend zeigten sich schon etwa 25 der ausgesäten Arten. Weiter so!

Blühfläche mit Senf

Blühfläche mit Phazelie

Blühfläche mit Buchweizen

 

Steinhummel an Phazelie auf einer Blühfläche

Die Flächen haben sich alle, je nach Boden, Feuchtigkeit und Vorkultur, spannenderweise sehr unterschiedlich entwickelt. Teilweise sieht es schon gut aus, teilweise stehen die ausgesäten Pflanzen noch recht sparsam. Zwar gehört es zu unserem Konzept, dass dünn ausgesät wird, damit lichtliebende, ausdauernde Arten nicht von wuchskräftigen Arten „erdrückt“ werden. Doch durch die Dürre im April wurde es hier und da deutlich lichter als geplant. Aber wenn es weiterhin zumindest sporadisch regnet, wird es sich schon zurechtwachsen.

Auf sehr sandig-trockenen Flächen zeigte sich jetzt der Kleine Perlmutterfalter, ein seltener gewordener Tagfalter aus der „Vorwarnliste“ zur Roten Liste der gefährdeten Arten. Dieser Schmetterling braucht den lückigen Bewuchs, denn seine Raupe entwickelt sich auf Acker-Stiefmütterchen, die besonnt, in nicht zu dichter Vegetation stehen. Während dieser schöne Falter es auf bewirtschafteten Äckern schwer hat, findet er auf unseren Blühflächen ideale Bedingungen und konnte erfreulicherweise schon bei der Eiablage beobachtet werden.

Kleiner Perlmutterfalter auf einer Blühfläche

Libellen verbindet man nicht unbedingt mit Blühflächen auf Äckern, aber diese Flugkünstler brauchen nicht nur Gewässer, um sich zu entwickeln, sondern auch artenreiche Jagdgebiete, wo sie kleine Insekten fangen. Mit der Winterlibelle ließ sich jetzt eine unscheinbare, aber gefährdete Libellenart auf den Blühflächen blicken.

Winterlibelle auf einer Blühfläche

Die Blühflächen sind auch für Feldvögel als reicher Lebensraum für die Nahrungssuche und auf abgelegeneren Flächen außerdem als sicherer Brutplatz wichtig. Wir freuen uns über erste Brutnachweise.

Schafstelze mit Futter am Rand einer Blühfläche

Fotos: Georg Wilhelm