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Ergänzung: Unter dem Schild in der Mitte Henning Harms.

rs Damnatz. „Wer bewirkt, dass dort, wo bisher ein Halm wuchs, nunmehr zwei Halme wachsen, der hat mehr für ein Volk geleistet als ein Feldherr ...“ Diese Aussage wird dem preußischen König Friedrich II. zugeschrieben, der während seiner Regentschaft in seinem Land immerwährend mit Missernten und den daraus resultierenden Hungersnöten umgehen musste (s. Seite 7). Um das Wachsen und Gedeihen sowie um das Volk – in diesem Fall eher um Völker – dreht es sich auch beim Damnatzer Blühprojekt, das seit 2020 ehrenamtlich betrieben wird und überregional für Furore sorgte: 2021 gewann die lose strukturierte Initiative für ihr Engagement „um die Erhaltung und Stärkung der biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft“ einen vom Bundeslandwirtschaftsministerium ausgeschriebenen Preis in Höhe von 5 000 Euro.

Beim Projekt finanzieren Paten für 100 Euro jeweils 100 Quadratmeter von Landwirten zur Verfügung gestellte Fläche auf fünf Jahre. Somit konnten bis Juli rund drei Hektar dauerhaft in Blühflächen umgestaltet werden, auf denen über 60 mehrjährige gebietsheimische Saatsorten ausgesät wurden. Zahlreiche Insektenvölker – darunter solche, die auf der roten Liste stehen – wurden dort ansässig. Auch diverse Vögel und Nager fühlen sich dort wohl. Ziel der Initiative war es, in diesem Jahr mindestens 222 Förderer gewinnen zu können. Diese Zahl wurde längst überschritten. 231 Blühpaten gibt es mittlerweile. Aber der oder die 222. sollte offiziell geehrt werden, was am Sonnabend parallel zur offiziellen Einweihung einer zweiseitigen großen Infotafel am Parkplatz des Restaurants Steinhagen geschah. Diese informiert auch über das neue Projekt, mit dem man in der Elbgemeinde im September vergangenen Jahres begonnen hatte: Gemeindeeigene Wegegrundstücke werden auf einer Länge von knapp sechs Kilometern Länge zu wertvollen Lebensräumen für wildlebende Pflanzen und Tiere entwickelt. Diese Maßnahme wird vom Landkreis Lüchow-Dannenberg mit Mitteln aus Ersatzzahlungen nach dem Naturschutzgesetz und von der Bingo-Umweltstiftung gefördert.

222. Förderin wurde Christel Fathmann. Jene hatte sich – wie einige weitere um das bestreffende Datum herum – online registriert, wodurch die Ermittlung sekundengenau möglich war. Fathmann erhielt neben einer Urkunde einen 50-Euro-Verzehrbon im benachbarten Restaurant. „Toll, dass eine Dorfgemeinschaft so etwas auf die Beine stellt“, lobte die naturverbundene Penkefitzerin die Aktion. Infos: www.damnatz-elbtalaue. de/index.php/bluehpatenschaften