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Dazu, welche Art von Blühflächen Insekten wirklich hilft, gibt es nicht viele wissenschaftliche Studien. Die Naturforschende Gesellschaft der Oberlausitz wollte es genau wissen und hatte deshalb über fünf Jahre Blühflächenprojekte im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft wissenschaftlich begleitet. Untersucht werden sollte, welches Konzept für Wildbienen einschließlich Hummeln am wertvollsten ist.

Für solitäre, also nicht staatenbildende, Wildbienen zeigte sich eine überragende Bedeutung von Blühflächen mit vielen verschiedenen Wildpflanzenarten einschließlich spontan auftretenden Ackerwildkräutern. Denn viele Wildbienen sind auf bestimmte Wildblumenarten, -gattungen oder -familien spezialisiert. Besonders wertvoll sind dabei mehrjährige Blühflächen.

Wichtig ist auch, dass geeignete Niststandorte in der Nähe sind. Dabei zeigte es sich, dass siedlungsnahe Blühflächen stärker frequentiert wurden, weil im kleinstrukturierten Siedlungsbereich vielfältige Nistmöglichkeiten bestehen.

Für die staatenbildenden Hummeln war es am wichtigsten, dass in den Sommermonaten, wenn die Völker am größten sind, ein großes Blühangebot und damit Nahrungsangebot von Rot-Klee und anderen ergiebigen Trachtpflanzen besteht. Mehrjährige Blühflächen haben für Hummeln den Vorteil, dass in den Flächen auch Nester angelegt werden können.

Die Studie (SCHOLZ, ANDREAS: Bedeutung von Blühflächen für Wildbienen (Hymenoptera: Apiformes) - Ergebnisse einer Studie im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Berichte der Naturforschenden Gesellschaft der Oberlausitz. 28, 21-46) kann hier abgerufen werden (PDF, 4,5 MB).

Aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen wird deutlich, dass wir mit dem Damnatzer Projekt auf einem guten Weg sind, weil wir auf eine artenreiche Saatmischung, überwiegend Wildpflanzen und mehrjährige Blühflächen setzen. Günstig ist auch, dass die Blühflächen vielfach am Dorfrand liegen. Grund war eigentlich, dass auch die menschlichen Augen etwas davon haben sollen und dass diese Flächen zum Teil schwierig zu bewirtschaften sind, zum Beispiel schlecht zu beregnen. Die Ortsrandslage ist aber auch, wie wir nun lernen, positiv für Wildbienen.