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rs Damnatz. Wenn man davon spricht, dass eine Gemeinde aufblüht, geht es meist um deren monetäre Situation. In Damnatz nimmt man die Sentenz jedoch wörtlich: Es geht um Blumen respektive um Blühstreifen. Seit 2020 gibt es in der kleinen Elbgemeinde ein stetig wachsendes Projekt, bei dem Blühpaten jeweils 100 Quadratmeter von Landwirten zur Verfügung gestellte Fläche auf fünf Jahre für 100 Euro finanzieren. Dank der mittlerweile über 200 Paten konnten rund drei Hektar dauerhaft in Blühfächen umgestaltet werden. Als Dank an die Paten und zur Information für diese und solche, die es noch werden wollen, richtet das neunköpfige, ehrenamtlich arbeitende Orga-Team des Blühprojektes seit 2021 jährlich ein Blühfest aus.

Am Sonnabend war es wieder so weit: Über 200 Gäste – darunter auch Vertreter der Landwirtschaftskammer und vom Nabu – fanden sich auf dem Gelände hinter der Feuerwehr ein, um sich über das beispielhafte Damnatzer Projekt unterrichten zu lassen, zu klönen und zu genießen. Für Ersteres sorgte zunächst Orga-Sprecher und Bürgermeister Torsten Schulz mit einer Ansprache, bei der er unterstrich, dass die Flächen, auf denen über 60 verschiedene Sorten, die man dank der Beratung des Fachmannes Georg Wilhelm zusammengestellt habe, ausgesät wurden, nicht nur Insekten anlockten, sondern auch diverse Vögel und Hasen. Mittlerweile sei ein weiteres Projekt angelaufen, bei dem man auf fünf Hektar Fläche von Henning Harms das dauerhaft benötigte Regio-Saatgut dazu selbst produzieren möchte. Denn regelmäßig erfolge auf genutzten Flächen eine Nach-, auf neuen eine Aussaat. Bewirtschaftet, so Schulz, würden die durchgehend von Ende März bis Anfang November unterschiedlich blühenden Flächen, die Habitat von Tieren wurden, nur behutsam. Um diesen das Überwintern zu ermöglichen, bleiben Areale komplett stehen.

Weiteres Wissenswertes gab es an Infotafeln, bei einer kleinen Pflanzenausstellung und bei einem kleinen Ausflug mit dem Blüh-Express direkt vor Ort an den Blühflächen. Die jüngsten Gäste konnten durch das Absolvieren verschiedener Aufgaben ein Blühwiesendiplom erhalten. Weitere Infos zum mehrfach preisgekrönten Projekt gibt es unter www.damnatz-elbtalaue.de/index.php/aktuelles. Übrigens: Dem 222. Blühpaten winkt ein Verzehrgutschein im Damnatzer Restaurant Steinhagen.

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Anmerkung: In dem einmal mehr sehr freundlichen und informativen Artikel sind die Infos zur Behandlung der Blühflächen vielleicht etwas missverständlich. Eine Bodenbearbeitung und Aussaat findet grundsätzlich nur einmal, am Anfang des Fünfjahres-Zeitraums, statt. Nachsaaten waren bisher nur in wenigen Ausnahmefällen nötig. Das Regio-Saatgut, das Familie Harms jetzt erfreulicherweise auf 5 ha erzeugt, geht deshalb im Wesentlichen an den Regio-Saatgut-Produzenten, mit dem wir zusammenarbeiten.

Vielen herzlichen Dank auch auf diesem Wege an alle Helferinnen und Helfer, die dieses wunderschöne Fest möglich gemacht haben!