An 22 artenarmen Wegrainen in der Feldmark von Damnatz mit insgesamt 5,4 km Länge haben wir 2021 und 2022 versucht, durch Einsaaten und anschließender Pflege einen artenreicheren Zustand herzustellen. Eine erste Auswertung 2024 zeigt, dass das gelungen ist.
Eine Pflanzenartenerfassung auf den Projektflächen ergab eine Gesamtbilanz von 159 Pflanzenarten. Etwa 62 Arten stammen vermutlich aus den Einsaaten. Das ist insofern bemerkenswert, weil nur 9 Arten aus gekauftem Regiosaatgut eingesät wurden und der Rest aus selbstgewonnenem Saatgut mit Herkünften aus der Umgebung stammt. Renaturierungen mit Pflanzen aus dem näheren Umfeld gelten als naturschutzfachlich am hochwertigsten. Bei weiteren 47 Arten (Pionierarten) ist zu vermuten, dass sie als Samen im Boden vorhanden waren und durch das Aufreißen der Vegetationsdecke keimen konnten.
Fünf der angesiedelten Arten sind auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft, zehn weitere Arten stehen auf der Vorwarnliste zur Roten Liste. Besonders aussagekräftig ist der Blick auf anspruchsvollere Arten (Kennarten von artenreichem Grünland). Zu Beginn des Projekts wuchsen auf den Projektflächen insgesamt nur neun Kennarten, inzwischen sind es 38 Kennarten.
Bei drei exemplarischen Einzelflächen wurden 51 bis 58 Pflanzenarten gezählt, darunter 13 bis 21 Kennarten. Ab fünf zahlreich vertretenen Kennarten würden die Flächen von der Vielfalt her die Voraussetzungen für artenreiches Grünland erfüllen, so dass das Projekt bisher als sehr erfolgreich eingestuft werden kann.
Ein ausführlicher Bericht von unseren Erfahrungen kann hier heruntergeladen werden.