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Malven-Dickkopffalter

Während die Bestände der meisten Schmetterlings-Arten seit Langem nur eine Richtung kennen, nämlich bergab, gibt es doch erfreuliche Ausnahmen wie den Malven-Dickkopffalter (Carcharodus alceae). Nachdem diese kleine Tagfalterart in Niedersachsen fast 30 Jahre als ausgestorben galt, wurde sie 1994 im Südosten des Landkreises Lüchow-Dannenberg wieder beobachtet, breitete sich von dort allmählich aus und lebt seit mindestens 2011 auch in Damnatz. Hier sind vor allem die Gärten sein Zuhause, weil er sich außer an wilden Malvenarten auch an Stockrosen entwickeln kann. Die Raupe schneidet den Blattrand ein Stück ein, klappt das Blattstück um und spinnt es zu einer Tasche zusammen, in der sie Schutz findet. Nach einer Häutung verlässt sie ihr Versteck und baut sich ein neues, größeres Quartier. Den Blumen schadet die Raupe fast gar nicht. Dass der Malven-Dickkopffalter im Garten ist, lässt sich an diesen typischen Fraßbildern viel besser ablesen als an der Beobachtung des ausgewachsenen Falters, der mit seinem rasanten Schwirrflug nicht so oft in Ruhe beobachtet werden kann und dessen Schönheit erst auf den zweiten Blick auffällt.

Raupenversteck

Malven-Dickkopffalter-Raupe

In Gärten kann jede/r etwas für diese besonders geschützte Art tun, indem die Raupen einfach in Frieden gelassen und besiedelte Blätter nicht etwa entfernt werden. Überhaupt empfiehlt es sich, gegen Insekten auf Gartenpflanzen nicht immer gleich „auf Verdacht“ loszuschlagen, sondern (ohne Gift!) nur gegen Arten vorzugehen, die wirklich Schaden anrichten.

Bei unserem Blühflächenprojekt fördern wir diesen Falter, indem wir Moschus-Malven, Wilde Malven und auch Stockrosen aussäen, die außer Nektar und Pollen für viele Insekten auch Nahrung für die Raupen des Malven-Dickkopffalters bieten.

Alle Fotos © Georg Wilhelm