Das Braunkehlchen hat gern den Überblick. Denn dieser stark gefährdete Wiesenvogel setzt sich auf Ansitzwarten wie Zaunpfähle, hohe Stauden oder einzelne Sträucher. Sobald es von hier aus ein Insekt erspäht, startet es einen kurzen Jagdflug und schnappt sich die Beute. Wenn die Vögel im April aus ihrem Winterquartier in Afrika zurückkommen, müssen sie in einem Lebensraum solche Aussichtspunkte vorfinden, sonst können sie hier nicht brüten und suchen weiter.
Während im letzten Jahr zu unserer Freude Braunkehlchen in einer Blühfläche gebrütet haben und hier die ungemähten alten Staudenstängel nutzen konnten, war der Bruterfolg im Deichvorland teilweise schlecht. Ein Wiesenstreifen an der "Großen Kuhle", der extra für diesen Vogel jedes Jahr bei der Frühjahrsmahd ausgespart wird, bietet zwar reichlich Nahrung, aber es fehlen Ansitzwarten. Diesem Missstand haben wir jetzt abgeholfen und in einer kleinen Aktion etwa hundert Stangen eingeschlagen. Wir hoffen, dass dieses Angebot bei den hübschen Vögeln gut ankommt.
Stangen einschlagen für das Braunkehlchen